Gentherapie soll neue Gefäße wachsen lassen

Erstmals in Hamburg hat Prof. Dr. Sigrid Nikol, Leitende Ärztin der Klinischen und Interventionellen Angiologie in der Asklepios Klinik St. Georg, heute einen Patienten mit einer neuen Gentherapie behandelt, die in seinen Beinen neue Gefäße wachsen lassen soll.

Der Patient leidet unter einer so genannten kritischen Beinischämie (periphere Arterielle Verschlusskrankheit Stadium IV). Dabei ist die Blutversorgung des Beines durch einen Arterienverschluss so stark beeinträchtigt, dass eine Amputation oft unvermeidbar ist, wenn sich die Durchblutung nicht über eine Bypass-Operation oder einen Kathetereingriff wieder herstellen lässt. Genau für diese Fälle soll die Gentherapie nun die Chancen verbessern. Dafür wird der gentechnisch hergestellte Wachstumsfaktor NV1FGF ins Muskelgewebe gespritzt, wo er die Bildung so genannter Kollateralgefäße anregt.

Die Abteilung für Klinische und Interventionelle Angiologie der Asklepios Klinik St. Georg nimmt Teil an der weltweiten TAMARIS-Studie, die zur Zulassung der neuen Therapie führen soll (Phase III-Studie). In der vorhergehenden Phase II-Studie zur Wirksamkeit des Präparates reduzierte die Gentherapie das Amputationsrisiko und auch die Sterblichkeit der Patienten deutlich.

Quelle: Asklepios,